Die Geschichte vom Instantkaffee

Kopfsache

Von Jule Hucke September 2016

Instantkaffee. Irgendwie fad, schmeckt nach nichts und dennoch hier üblich. Werde mich wohl daran gewöhnen müssen. Über eine Woche rum. Um Erfahrungen reicher. Gefühlszustände schwankend. Morgens Instantkaffee und gesüßte Kondensmilch. Kontraste? Frisch gepresster Orangensaft am Morgen.

Wochenende? Nicht für uns Freiwillige - das kleine Volk kennt schließlich kein Wochenende. Rastet nie. Zum ausrasten? 11 Stunden arbeiten - hart. Danach geplättet - Instantkaffee.

Gibt hier immer was zu tun. Wollen nicht rasten- dennoch viel Zeit zum Nachdenken- mit sich selbst allein sein. In meinen Träumen bin ich nachts oft in der Zeit zurück. Tagsüber oft ein Jahr weiter. Im hier und jetzt leben? Noch schwierig – ich arbeite dran.

Darüber nachdenken was ich tue, was ich will – einfach ich sein … gewöhnungsbedürftig.

„Es geht mir eigentlich immer gut.“ Oder ist das Leben doch nicht so einfach?

Je mehr ich darüber nachdenke, desto näher kommt die Erkenntnis, dass ich doch manchmal traurig und unmotiviert war --- bin.

Es kann schwerfallen, sich selber davon zu überzeugen, dass alles gut ist. Einatmen - ausatmen. Ich sage mir selber, dass traurig sein, den Kopf in den Sand stecken, keine Option ist. War es nie, wird es nie sein. Natürlich sind da immer Dinge die traurig machen: schlechtes Wetter, unfreundliche Mitmenschen, Überforderung, Heimweh --- Probleme halt, so wie ihre Natur nun mal ist: problematisch.

Doch täglich atmen, Selbstzweifel überwinden, Probleme aus der Welt schaffen, Kommunikation – Negativität den Kampf ansagen.

Positives stützen – Ich bin hier schließlich für mein eigenes Glück verantwortlich.

Natürlich kann ich das!

Vielleicht ist Instantkaffee doch nicht so schlecht?